Man könnte dieses Sofa auch „Meilenstein“ nennen. Wenn das nicht so ungemütlich klingen würde.
Auf der Kölner Möbelmesse 1964 erblickt die erste Conseta das Licht der (Fach-)Welt. Die Reaktionen: verhalten. Es dauert einige Zeit, bis Kunden Consetas modulares System kennen- und verstehen lernen. Dann aber ist ihr Erfolg nicht mehr aufzuhalten.
Conseta – Purismus und Ganzheitlichkeit.
Anfang der sechziger Jahre entwarf Friedrich Wilhelm Möller, ein findiger Westfale und ehemaliger Mitarbeiter von COR, ein zukunftweisendes Polstermöbelsystem. Conseta – so ihr Name vom lateinischen consedere, zusammensitzen – war flexibel wie ein Baukasten und anpassungsfähig wie ein Chamäleon. Dazu war Conseta von solch reduzierter Schlichtheit, dass sie jenseits von Stilen und Moden Bestand haben würde: Sie war und ist die perfekte Symbiose eines ganzheitlichen Systems. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs Conseta leise, aber mächtig zum internationalen Bestseller und Designklassiker. Unzählige mehr oder weniger gelungene Plagiate belegen ihren Status als globaler Star unter den Sofas.
“Consedere”: Anweisung und Empfehlung
Einzelne Elemente wie Hocker, Sessel oder Eckteile lassen sich zu Zwei-, Drei- oder Mehrsitzern verbinden. Immer entsteht ein ganzes System, ästhetisch und funktional. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte COR dieses Prinzip zum Bestseller. Selbst die mehr oder weniger gelungenen Plagiate belegen seinen Status als globalen Star unter den Sofas. Damit entstand eine der erfolgreichsten Symbiosen der jüngeren Möbelgeschichte. Im 50. Lebensjahr überrascht der Designklassiker mit neuen Attributen wie flachen Armlehnen und Zwischenelementen (Tischen oder Ablagen), die an den Erstentwurf erinnern. Das Baukastenprinzip besteht unverändert, erhält jedoch mit einem als Solo- oder Eckhocker einsetzbaren niedrigen Element und einem komfortablen Schlafsofa weitere Spielsteine. Für Sofakonfigurationen, die leicht und fast schwebend wirken, dienen zierliche Metallkufen, die verchromt oder lackiert ausgeführt werden.
Friedrich-Wilhelm Möller
Zum Möbeldesign kam Friedrich-Wilhelm Möller (1931- 1996) über das Tischlerhandwerk und Studium der Innenarchitektur. Doch erst als Handelsvertreter bei COR beschloss er, neue Möbel zu entwickeln. Dabei reizte ihn „das additive Element, das sich durch hohe Variabilität den sich ständig ändernden Ansprüchen der Menschen anpasst“. Dieser Markt wollte erschlossen werden, bedingte die radikal schlichte Gestaltung seines Entwurfes im ausgehenden Nierentischzeitalter doch neue Sichtweisen.
Das Wagnis wurde belohnt; nicht zuletzt, weil Möller, stets den Skizzenblock unter dem Arm, unermüdlich an der Weiterentwicklung seines Möbels arbeitete, das nie modisch war. Es stand von Anfang an über der Zeit. 1994 schrieb der Designer an den damaligen Geschäftsführer Helmut Lübke, das Möbel sei mehr als ein Entwurf, „eine Uridee zum Sitzen auf Sofas, an der 30 Jahre immer wieder weiter gedacht, entfernt, genähert wurde.“ COR entwickelt das Prinzip CONSETA kontinuierlich weiter